An einem Novemberabend saßen wir im Atelier von Marc. Er wohnte an der Gibraltarstraße in einem alten abbruchreifen Haus. Mit seinem blonden Haar und der Brille sah er wie eine jugendliche Ausgabe von Andy Warhol aus.
In einer Ecke stand ein gusseiserner Ofen. Ungeheizt. Marc fragte uns ein paar Mal, ob er Feuer machen solle. Rainer und ich verneinten jedes Mal. Obwohl ich meinem Wintermantel nicht ablegt hatte, fror ich schrecklich. Weiterlesen
Surrealismus
Auf den großen Boulevards
Es war früh am Morgen, als der Nachtzug aus Basel an der Gare de l’Est eintraf. Ich war müde und hellwach zugleich, als ich auf den Platz vor dem Bahnhof trat. Verrückt dachte ich, ich bin in Paris, verrückt. Ich betrachtete die hohen Häuser aus hellem Sandstein und die schmalen schmiedeisernen Balkons, die an den Fassaden klebten. Ich sah den Boulevard de Strasbourg, eine lange abwärtsgehende Gerade. Ich ging ins 9. Arrondissement, man hatte mir das Hotel du Nord an der Rue Faubourg Poissonnière empfohlen. Die Straßen lagen noch im Schatten, einzig die Hausdächer wurden von der Morgensonne vergoldet. Wasser strömte den Rinnstein hinunter, Sandsäcke kanalisierten es in die Schächte. Weiterlesen