Der Überlebenskünstler

Wir kamen an einem späten Nachmittag im April in Triest an.
Im Taxi sahen wir auf der einen Seite das Meer und auf der anderen die hohen Prachtbauten und Paläste des Borgo Teresiano. Triest stand bis zum Ende des Ersten Weltkrieges unter österreichischer Herrschaft, die wichtigste Hafenstadt der Donaumonarchie; sie hatte damals ihre Glanzzeit und war zu Reichtum gekommen. Es gab sogar eine direkte Bahnlinie zwischen Wien und Triest.
Wir wohnten im Hotel „Continentale“ an der Via San Nicolò. Schräg gegenüber war das Buchantiquariat „Umberto Saba“. Ein dunkles Lokal mit hohen, nackten Bücherwänden. Während ich mich darin umsah, fragte ich mich, wie viele der Bücher schon in den Regalen gestanden haben mochten, als Umberto Saba die Buchhandlung 1919 gekauft hatte. Weiterlesen