Ein Kind des Rock n‘ Rolls

Ich war fünfzehnjährig, als ich das erste Mal mit der Weltliteratur in Berührung kam. Ich liebte den Rock n‘ Roll, Kultur ging mich nichts an. Rock n‘ Roll war ein gewaltiges und aufsässiges YEAH auf das Leben abseits des Spießermiefs der Alten.

Born to be wild hieß der bekannteste Song der amerikanischen Rockband Steppenwolf. Er ist der Haupttreiber im Roadmovie Easy Rider. Kein anderer Song drückt den Rausch der Straße besser aus: Den Motor aufheulen lassen und hinaus auf den Highway wie Blitz, Donner und Wind. Wir werden ewig jung bleiben, denn wir sind geboren, um wild zu sein.
In einer Musikzeitschrift las ich, dass die Band ihren Namen vom Titel eines Romans von Hermann Hesse hatte. Ich war erstaunt und fragte mich, was Rock n‘ Roll mit Literatur zu tun hat.

Dann erfuhr ich, dass Der Steppenwolf  das Kultbuch der amerikanischen Hippies war. Der LSD-Apostel Timothy Leary hatte es zu seiner Bibel erklärt. 1969 wurden in den USA vom Taschenbuch monatlich über 360‘000 Stück verkauft. Weiterlesen