Bei Tante Léonie

Es war noch dunkel, als der Schnellzug nach Rennes die Gare Montparnasse verließ. Später tauchten die Umrisse der Kathedrale von Chartres in der Morgendämmerung auf.
Im blau-weißen TER, der nur aus zwei Wagen bestand, ging es über die endlos flache Beauce. Am Himmel ein paar perlmuttfarbige Wolken. Im Laufe des Tages verdichteten sie sich zu einer grauen Wolkendecke und brachten Regen. Auf dem Monitor über der Tür liefen die Namen der Orte, an denen der Zug als nächstes hielt. Nach jedem Halt verschwand ein Name und ein neuer tauchte auf.
Ich versuchte mir vorzustellen, wie die Familie Proust einst in die schnaufende und zischende Dampfbahn gestiegen und die gleiche Strecke gefahren war, um in Illiers die Osterferien zu verbringen. Marcel war noch ein Knabe. Weiterlesen